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Allice Wellinger
Allice Wellinger
Bongchull Shin
Bongchull Shin
Denis Prasolov
Denis Prasolov
Min Shin
Min Shin
Natacha Ivanova
Natacha Ivanova
Natalia Pivko
Natalia Pivko
Peter Freitag
Peter Freitag
Younsik Kim
Younsik Kim
Ju Young Kim
Ju Young Kim








ART IN THE TIME OF CHOLERA

contemporary art show

3. Dezember 2022 - Februar 2023

Alice Wellinger, Bongchull Shin, Denis Prasolov, Ju Young Kim, Min Shin, Natacha Ivanova, Natalia Pivko, Peter Freitag, Younsik Kim

Ausstellungseröffnung: 3. Dezember 2022

Programm:
ab 14:00 Uhr Einlass

Flying Buffet und kühle Drinks


Veranstaltungsende: 21:00 Uhr


Öffnungszeiten

Besichtigung nach Vereinbarung
(wenn Sie die Ausstellung besuchen möchten, kontaktieren Sie uns bitte per Email:
info@pornbach-contemporary.com)

Ausstellungsort

Schloss Pörnbach
Schlossplatz 1
85309 Pörnbach


ART IN THE TIME OF CHOLERA

In was für einer seltsamen Zeit leben wir? – so möchte man sich täglich fragen, seit dem Beginn erst der pandemischen Isolation, dann der kriegerischen Unruhe. Während die Welt schrittweise aus den Fugen gerät und uns eine besonders dunkle Zeit bevorzustehen scheint, denken wir an eine alte Wahrheit zurück: Eine jede Zeit ist einzigartig in ihrer Natur. Als gewöhnlich und ereignislos erscheint die Zeit nur denjenigen, deren Herz trotz Unrast nicht zu schlagen weiß. Denn Unrast ist überall und jederzeit. Es liegt an uns, die Zeit zu wenden, die immer ungelegen kommt, im Äußeren wie im Inneren.

 

Die letzten Monate und Jahre waren für die meisten von uns eine Phase, die als eine Zeit der besonderen Isolation in Erinnerung bleiben wird. Dabei mag Isolation zuerst Vereinsamung bedeuten, eine schmerzvolle Quarantäne; doch sie kann auch als ein magischer Zufluchtsort erlebt werden, gleichsam als eine Zeit außerhalb von Zeit. Eine solche Außerzeitlichkeit wird im Roman Die Liebe in den Zeiten der Cholera geschildert, als ein endloser Ausnahmezustand, in dem man von der Welt willig vergessen wird. Weltfremd kommt man erst zu sich, weltabgewandt findet man erst zueinander. Ja, es ist vielleicht das Seltsamste unserer pandemischen Erfahrung, dass sie als eine Zeit der Einkehr erlebt werden konnte; wo man auf etwas aufmerksam wurde, das sonst lange Zeit verborgen lag, verdeckt unter der Last des Alltäglichen. In dieser Zeit hielten wir inne, mit der gehissten gelben Choleraflagge am Mast, jeder war auf sich selbst bezogen. War es genug Zeit, dass dabei mancher Stein sich zu blühen bequemte? Konnte die Zeit gewendet werden?

 

In der Geschichte hat sich die große Isolation oft genug als der eigentliche Grund genialer Inspirationen erwiesen; es war ein unerwarteter Schneesturm, der Descartes in ein enges Gastzimmer trieb und zur Entdeckung des Cogito brachte; und es war die schwarze Pest, die auf ähnliche Weise dem Newton den Einblick ins Gesetz der Schwerkraft gestattete. In solchen Fällen erscheint die Isolation als eine außergewöhnliche Zeit, die Kräfte konzentriert oder Ideen sichtbar macht, welche sonst im Gewimmel der Welt unterzugehen bedroht sind.

 

Auch hier ist eine solche außerzeitliche Zeit, aus welcher die acht Künstlerinnen und Künstler kommen. Sie präsentieren uns hier die Ergebnisse ihrer schöpferischen Selbstgespräche. Dort sind Arbeiten zu sehen, welche die traumatischen Ereignisse der vergangenen oder gegenwärtigen Zeit in künstlerischer Transformation wiedergeben, wie dunkle, gespiegelte Oberflächen; aber auch Arbeiten, welche, wie Prismen, die verklärten Bilder der erfahrenen Dinge und Gefühle ausstrahlen. Im lichtlosen Ausstellungsraum, der für diese außergewöhnlichen Ein- und Ausdrücke wie geschaffen ist, kreuzen sich Mythen mit Vorahnungen, gedrängte Stimmen mit fahlen Echos – wahrlich ein Speicher der außerzeitlichen Zeit. Der Dichter spricht: Es ist Zeit, dass es Zeit wird. Das lang Ersehnte, die freie Begegnung, ruft uns, und wir wollen hinauf, um dieser außerordentlichen Zeit beizuwohnen.

 

von Sool Park

 

 


DER AUSSTELLUNGSORT


Schloss Pörnbach

Lage

Das Renaissance-Schloss Pörnbach liegt mitten in Bayern, ca. 40 Minuten nördlich von München.

Ausstellungsfläche

Das Schloss verfügt über ungefähr 1000 qm Ausstellungsfläche mit ca. 1,5 ha zusätzlicher Gartenfläche.

Geschichte

Der Ursprung der Familie Graf zu Toerring reicht bis in die Mitte des 12. Jahrhunderts zurück. Schloss Pörnbach kam 1662 in den Besitz der Familie. Während des Spanischen Erbfolgekriegs wurde es 1704 zur Hälfte zerstört, aber wieder aufgebaut. Seit der Mitte des 18. Jahrhunderts bewohnten die Grafen Toerring das Schloss kaum noch und residierten vorwiegend in München. Von 2003 bis 2005 wurde es aufwendig renoviert und dient heute wieder als Familiensitz.

Die Schlossbrauerei

Inmitten der landschaftlich wunderschön gelegenen Holledau, Bayerns weltbekanntem Hopfenanbaugebiet, befindet sich die Schlossbrauerei Pörnbach, wohl eine der ältesten deutschen Braustätten. Seit über 300 Jahren ist die Brauerei im Besitz der Grafen zu Toerring, denen seit jeher die Pflege traditioneller Braukunst ein grosses Anliegen ist.


Bisherige Ausstellungen

Bitte besuchen Sie auch die Ausstellungsseiten unserer letzten Ausstellungen:

"KOSMOS SEVEN" - 2015
"METAMORPHOSES" - 2016
"ANATOMY OF A FAIRYTALE" - 2018

mit freundlicher Unterstüzung durch:

Graf Toerring Bier